Impfstoffinaktivierung

Bei der Impfstoffherstellung werden Viren in der Impfstoffflüssigkeit abgetötet, so dass sie dem Patienten nicht schaden können. Üblicherweise geschieht dies durch Chemikalien. Fraunhofer-Forscher gehen einen anderen Weg und bestrahlen die Erreger mit Elektronen. Die Vorteile der neuen Methode: Es fallen keine giftigen Abfälle an. Zudem geht die Inaktivierung der Erreger schneller und schonender vonstatten. Die Vorteile derartig hergestellter Impfstoffe ergeben sich neben zunehmendem Verzicht auf Chemie und schnellere Produktionsabläufen vor allem auch in der Applikation deutlich geringerer Impfstoffmengen.

  • In vielen traditionell hergestellten Impfstoffen werden die Viren durch Formaldehyd abgetötet, wichtige Impfstoffbestandteile werden dabei allerdings auch zerstört.
  • Forscher von vier Fraunhofer-Instituten haben eine neue Methode entwickelt, die die Inaktivierung der Erreger vereinfacht: die Bestrahlung mit Elektronen.
  • Neben Untersuchungen zur technologischen Machbarkeit unterstützt das Fraunhofer FEP an dieser Stelle auch durch seine Kompetenzen in der System- und Strahlentwicklung
  • Gefördert werden die Forschungsaktivitäten durch die Fraunhofer-Zentrale sowie die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung.

Elektronenstrahlbehandlung von Flüssigkeiten in Bioreaktoren

Elektronen können in vielen industriellen Bereichen hilfreich sein. Am Fraunhofer FEP haben wir unsere umfangreichen Erfahrungen genutzt, um in kompakten Anlagen auch kleine Mengen von Flüssigkeiten effektiv mit Elektronen zu behandeln. Am Anfang stand die Idee, Viren und Bakterien für die Herstellung von Totimpfstoffen schonend zu inaktivieren. Beispiele für inaktivierte Impfstoffe sind solche gegen Influenza und Hepatitis A. Unsere Inaktivierungstechnologie mit Elektronen macht den Einsatz toxischer Chemikalien überflüssig. Dies gewährleistet eine schnelle, hoch reproduzierbare und effektive Impfstoffproduktion.

Elektronenstrahl-Inaktivierung von Viren und Bakterien für die Impfstoffherstellung ELVIRA