Werte Partner des Fraunhofer FEP,
werte Leserinnen und Leser,
im Jahr 2021 habe ich die Leitung des Fraunhofer FEP übernommen und der Jahresbericht des vergangenen Jahres spiegelt unsere Vorfreude und unseren Optimismus auf neue Horizonte, Projekte und Pläne wider. Im Jahr 2022 haben wir als Institut begonnen, viele der geplanten Schritte umzusetzen, mussten aber auch einige unerwartete neue Hürden überwinden. Im Februar 2022 übergab Prof. Kirchhoff den Staffelstab der Institutsleitung an mich, und ich bin dankbar für die sechs Monate, die wir gemeinsam an der Spitze des Fraunhofer FEP verbracht haben. Parallel dazu habe ich begonnen, den Lehrstuhl für Beschichtungstechnologien für die Elektronik an der TU Dresden aufzubauen. Damit wurde bereits eine vielversprechende Basis für künftige Synergien und gemeinsame Forschung geschaffen, zum Beispiel auf dem Gebiet der Forschung im Bereich Energie und Halbleitertechnologien. Auch erste Mitarbeitende konnten wir dafür gewinnen. Sie fördern den Austausch und den Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz am Institut. Weiterhin bringen die Forschenden des Institutes Ihr Know-how in verschiedene Netzwerke ein, wie zum Beispiel in das Innovationscluster HZwo zum Thema Wasserstoff oder im Exzellenzcluster CeTI der TU Dresden zum taktilen Internet. Besonders freut es mich, dass einer unserer Doktoranden im Jahr 2023 eines der renommierten Stipendien erhalten hat, um im Rahmen eines von der Boysen-Stiftung geförderten Projekts an der TU Dresden auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologien zu forschen.
Trotz anfänglicher Unsicherheiten, die uns auch 2022 durch die weltweite pandemische Lage begleiteten, ist es gelungen, mehrere Großprojekte im Rahmen öffentlicher Förderungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene einzuwerben. So wurde die Umsetzungsphase des Projektes „EdgeVision“ im Rahmen der RUBIN-Förderung des Bundes (Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation) bewilligt. Damit ist der Grundstein für den Aufbau eines regionalen Netzwerkes zur Entwicklung einer hochperformanten ultra-low-power Edge-AI, Visualisierungs- und Sensor-Plattform für sichere IoT und Mensch-Technik-Interaktion in Ostsachsen gelegt.
Dank großer Anstrengungen unserer Wissenschaftler ist es gelungen, neue Projekte mit Industriepartnern aus Deutschland und der ganzen Welt zu akquirieren, die wesentlich zur stabilen Finanzierung des Instituts beitragen. In diesem Zusammenhang konnte der Bereich Mikrodisplays und Sensoren im Jahr 2022 den drittgrößten Industrieauftrag in der Fraunhofer-
Gesellschaft akquirieren.
Um alle notwendigen Prozesse, insbesondere in der Verwaltung und im Projektcontrolling, zu gewährleisten, mussten im vergangenen Jahr große Herausforderungen gemeistert werden. Die Einführung eines vollumfänglichen SAP-Portfolios im Januar brachte eine Vielzahl von Änderungen und eine hohe zusätzliche Arbeitsbelastung für die gesamte Belegschaft mit sich. Allen Mitarbeitenden gilt mein Dank und meine Bewunderung für ihre unglaubliche Geduld, Kooperation, Lernbereitschaft und Flexibilität bei der Suche nach kurzfristigen Lösungen zur Sicherung des täglichen Betriebs.
Im heißen Sommer konnten wir nach langer Pause unsere Türen endlich wieder für Publikum öffnen und vielen Interessierten Besuchern unsere Forschung während der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften näherbringen. Anschließend starteten weitere große Messepräsenzen des Institutes, u. a. auf der ACHEMA und der electronica – den Weltleitmessen für Prozessindustrie bzw. Elektronik. Auch auf mehreren Fachkonferenzen wie der BIOEurope wurden die neuen Forschungsergebnisse des Fraunhofer FEP live und mit großem Interesse diskutiert. Themen wie die effektive Metallgewinnung mit elektronenstimulierten Mikroorganismen durch Biolaugung oder die modulare AR-Serviceplattform für die industrielle Fertigung stießen dabei auf vielfältiges Interesse.
Als passionierte Radfahrerin war es mir im Herbst 2022 eine besondere Freude, gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen und allen Dresdner Fraunhofer-Instituten beim Stadtradeln einen respektablen 6. Platz zu erradeln. Aber nicht nur mit unserer Forschung – z. B. an Dünnschichttechnologien für die Energiewende für smarte Fenster – oder mit dem Rad wollen wir zu einem guten Klima beitragen. Beim Bau unserer neuen Labore auf der Bodenbacher Straße haben wir von Beginn an großer Wert auf die Nutzung energiesparender Technik und Materialien gelegt. Das Fraunhofer FEP ist außerdem das erste Institut in der gesamten Forschungslandschaft Deutschlands mit einem zertifizierten Energiemanagementsystem!
Das Fraunhofer FEP hat im Jahr 2022 einen Strategieprozess gestartet, dessen Ergebnisse wir 2023 einem externen Gremium vorstellen werden. Ziel war es, eine große Anzahl von Kolleginnen und Kollegen aus allen Abteilungen in diesen Prozess einzubinden, um einen Fahrplan für die nächsten fünf Jahre zu definieren. Wir konzentrieren uns dabei auf die wissenschaftlichen Bereiche sowie auf organisatorische Themen von der IT bis zum Personalwesen. Unser Ziel ist es, nachhaltige Ansätze zu definieren, um unser Institut für die Zukunft zu rüsten und eine Plattform zu schaffen, mit der wir uns immer wieder neu an den Bedürfnissen unserer Kunden und Partner, an veränderten äußeren Rahmenbedingungen und am Wohl unserer Mitarbeiter orientieren können.
Abschließend möchte ich allen unseren Mitarbeitenden sowie unseren Geldgebern und Partnern aus Industrie und Wissenschaft für ihr anhaltend großes Vertrauen, ihre Unterstützung und ihre Zusammenarbeit danken!
In unserem Jahresbericht gehen wir ausführlich auf die Highlights der letzten 12 Monate ein. Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!